ATEMWEGSINFEKTIONEN BEI KINDERN
Bei Kindern bis zum Alter von 3 Jahren haben Infektionen der oberen Atemwege eine (…)
Zunächst einmal sollten wir uns darüber klar werden, was das ist: Mit dem Begriff menschliche Mikrobiota meinen wir die Gesamtheit der Mikroorganismen, die innerhalb und außerhalb des menschlichen Körpers vorkommen und mit ihm in Symbiose leben. Wenn wir von der Darmmikrobiota sprechen, meinen wir damit die 40 Billionen Bakterien, die in etwa 400-4000 verschiedene Arten unterteilt sind, die unseren Darm bevölkern und deren Zusammensetzung sehr individuell ist und sich im Laufe des Lebens verändert. Eine so eigenartige Komposition, dass sie fast einenbiologischen Fußabdruck darstellt!
Das Interesse an diesem „zusätzlichen Organ“ und seinen potenziellen positiven Wirkungen ist so groß, dass die WGO – World Gastroenterology Organisation – das Darmmikrobiom – also die genetische Zusammensetzung der Mikrobiota – als Schwerpunkt ihrer Kampagne zum Welttag der Verdauungsgesundheit am 28. Mai 2020 ausgewählt hat.
Um zu zeigen, wie sehr sich die Wissenschaft mit dem Zusammenhang zwischen einer „ausgewogenen“ Darmmikrobiota und der allgemeinen Gesundheit und dem Wohlbefinden befasst, ist es interessant, die Anzahl der klinischen Studien zu diesem Thema zu bewerten, die in den letzten zehn Jahren durchgeführt wurden.
Bei der Suche auf Pubmed (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/), der meistgenutzten Suchmaschine für wissenschaftliche Studien, die in Fachzeitschriften mit Peer-Review veröffentlicht wurden, stellt man ein exponentielles Wachstum der Artikel fest: 2010 wurden 466 Studien mit dem Schlagwort „Darmmikrobiota“ veröffentlicht; 2020 sind es bereits mehr als 6500 Veröffentlichungen.
Beginnend mit den bekanntesten Auswirkungen auf das Verdauungssystem, das bei einer Dysbiose, d.h. einem Ungleichgewicht, unmittelbar betroffen ist, kann die Mikrobiota in vielen Bereichen einen Beitrag leisten: Stoffwechsel (Produktion von nützlichen Stoffen), Unterstützung bestimmter Enzymfunktionen, Ausscheidung toxischer Substanzen und Stimulierung des Immunsystems.
Was kann man in dieser Zeit des Jahres tun, um die Darmmikrobiota im Gleichgewicht zu halten und die Eubiose zu fördern? An erster Stelle steht eine ausgewogene Ernährung mit viel saisonalem Obst und Gemüse, die Begrenzung von Stress und regelmäßige Bewegung. Falls erforderlich, können Probiotika eingenommen werden, um das Gleichgewicht der Darmflora zu fördern.